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Seidenhuhn

Das Seidenhuhn ist eine faszinierende Hühnerrasse mit asiatischen Wurzeln, die durch ihr einzigartiges, seidenartiges Gefieder und ihre sanftmütige Art besticht. Besonders für Familien, Anfänger und Selbstversorger eignet sich dieses Huhn hervorragend, da es nicht nur pflegeleicht, sondern auch äußerst zutraulich ist. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Herkunft, Haltung, Legeleistung und den Charakter des Seidenhuhns.
Kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs

Steckbrief

Herkunftsland
China
Tiergröße
klein
Gewicht Henne
1.0 – 1.3 kg
Gewicht Hahn
1.2 – 1.5 kg
Legeleistung
100 – 120 Eier/Jahr
Eigewicht
35 – 45 g
Nutzung
Zierhuhn
Eifarbe
weiß
Platzbedarf
mittel
Flugfähigkeit & Sprunghöhe
gering
Charakter
Das Seidenhuhn ist ruhig, zahm, kinderfreundlich, therapeutisch einsetzbar.

Herkunft des Seidenhuhns

Das Seidenhuhn ist eine alte Hühnerrasse mit Ursprung in Asien, vermutlich in China. Erste schriftliche Erwähnungen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Marco Polo beschrieb sie als Hühner mit „Haar statt Federn“. Im 18. Jahrhundert gelangten sie nach Europa, wo sie durch ihr ungewöhnliches Aussehen rasch Bekanntheit erlangten.

Heute sind Seidenhühner vor allem als Zier- und Liebhabertiere sehr beliebt, werden aber auch wegen ihres gutmütigen Wesens, ihrer hohen Brutlust und der starken Gluckenbindung geschätzt. Aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale und friedlichen Art sind sie zudem in pädagogischen Projekten und in der tiergestützten Therapie weit verbreitet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird ihnen eine heilende Wirkung zugeschrieben, was bis heute ihre Bedeutung in Asien erhält.

Aussehen des Seidenhuhns

Seidenhuhn Henne Realismus Illustration

Henne

  • Klein bis mittelgroß, rundlicher Körperbau, vollständig befiedert inklusive Füße.
  • Das Gefieder ist seidig weich, da den Federn die Hakenstrahlen fehlen. Dadurch erinnert es eher an Fell als an klassische Federn.
  • Farbvarianten sind u. a. weiß, schwarz, wildfarben, splash, perlgrau, blau oder rot.
  • Die Haut ist schwarz-blau, die Augen dunkel, der Kamm walnussförmig und meist von dichter Befiederung bedeckt.
  • Charakteristisch sind die fünf Zehen (statt vier) und die schwarz pigmentierte Haut.

Hahn

  • Etwas größer als die Henne, mit auffälligerer Haltung und starkem, breitem Stand.
  • Das Gefieder ist ebenfalls seidig, jedoch oft üppiger und voluminöser.
  • Die Schwanzfedern sind rund und nicht gebogen.
  • Hähne wirken besonders majestätisch durch ihre stark befiederte Haube und das dichte Halsgefieder.
  • Auch beim Hahn sind die Zehenzahl (fünf) und die dunkel pigmentierte Haut ein eindeutiges Rassemerkmal.
Seidenhuhn Hahn Realismus Illustration

Unterschied zwischen Henne und Hahn

Der Hahn hat eine aufrechtere Haltung, ist kräftiger gebaut und hat eine ausgeprägtere Befiederung im Schwanz- und Brustbereich. Der Kamm ist beim Hahn meist stärker ausgeprägt, ebenso sind seine Hacken markanter. In der Regel ist auch das Krähen ein deutlicher Unterschied zur Henne. Die Kopfform des Hahns ist markanter, insbesondere im Bereich des Kamms und der Kehllappen.

Gewicht des Andalusier Huhns

  • Henne: ca. 1,0 - 1,3 kg
  • Hahn: ca. 1,2 - 1,5 kg

Lebenserwartung

Seidenhuhn Hennen können 6–8 Jahre alt werden, Hähne etwa 5–7 Jahre. Mit guter Pflege und geschützter Haltung sind auch 10 Jahre möglich. Regelmäßige Gesundheitskontrollen, artgerechte Fütterung und ein wettergeschützter Stall erhöhen die Lebenserwartung deutlich. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße und des feinen Gefieders benötigen sie besonderen Schutz vor extremen Wetterbedingungen.

Seidenhuhn Küken

Die Küken sind besonders flauschig und zeichnen sich durch ihre dunkle Hautfarbe und das feine Gefieder aus. Sie befiedern relativ schnell, zeigen aber erst nach mehreren Wochen die typische Seidenstruktur. 

Seidenhuhn Küken Realismus Illustration

Die Geschlechtsreife tritt meist mit 5–6 Monaten ein. Hennen beginnen mit ca. 6 Monaten zu legen.

Küken benötigen in der Aufzuchtphase besonderen Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte, da ihr weiches Gefieder weniger isolierend ist als bei anderen Rassen. Eine trockene Umgebung und konstante Wärme sind entscheidend für ihre Entwicklung.

Wirtschaftliche Nutzung der Seidenhühner

Seidenhühner sind klassische Zier- und Liebhabertiere, eignen sich aber auch als hervorragende Glucken für Naturbrut. Ihr Fleisch wird in Asien traditionell geschätzt, ist jedoch in Europa weniger gefragt. Für die Fleisch- oder Legeproduktion spielen sie hier nur eine untergeordnete Rolle. Ihre hohe Gluckenbindung und Brutfreudigkeit machen sie ideal zum Ausbrüten fremder Eier oder zur Aufzucht anderer Rassen. In der Geflügelzucht werden sie deshalb häufig gezielt als Leihmütter eingesetzt.

Legeleistung

  • Beginn der Eiablage: ab ca. 6 Monaten
  • Durchschnittliche Legeleistung: 100 - 120 Eier pro Jahr
  • Nachlass der Legeleistung: ab dem 3. Lebensjahr.
  • Aufgrund ihres starken Bruttriebs legen Seidenhennen oft in Intervallen. Während der Brut stellen sie das Legen weitgehend ein. In intensiven Brutphasen kann die Eiablage monatelang pausieren.

Eier

  • Größe: klein bis mittelgroß
  • Gewicht: ca. 35 - 45 g
  • Aussehen: cremefarben bis leicht getönt
  • Geschmack: mild, feiner Dottergeschmack.
  • Die Eier sind robust, weisen eine gute Schalenqualität auf und sind durch ihre feine Konsistenz besonders bei Feinschmeckern beliebt. Ihr geringer Cholesteringehalt wird ebenfalls positiv bewertet.

Fleisch

Das Fleisch des Seidenhuhns ist dunkel, zart und hat einen leicht süßlichen Geschmack. In der asiatischen Küche gilt es als Delikatesse mit angeblich heilenden Eigenschaften. Es enthält viel Kollagen und wird häufig für Suppen und traditionelle Gerichte verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird ihm eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem und die Regeneration nach Krankheiten zugeschrieben.

Fütterung

Seidenhühner benötigen wie andere Rassen eine ausgewogene Ernährung. Wie alle Hühner, sucht das Seidenhuhn auf Wiesen nach Insekten und Würmern, die von Natur aus einen wichtigen Bestandteil seiner Ernährung ausmachen. Ihr Energiebedarf ist wegen des kleinen Körperbaus relativ gering, jedoch benötigen sie wegen des dichten Gefieders zusätzliche Mineralien und Vitamine.

Eine besonders wertvolle Ergänzung des Futters stellen Insekten dar. Sie sind nicht nur eine natürliche Nahrungsquelle, sondern enthalten auch wertvolle Nährstoffe wie hochwertige Proteine, essentielle Fettsäuren und Mikronährstoffe. Vor allem Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) haben sich als besonders nahrhaft erwiesen. In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass sie das Immunsystem und die Gesundheit unterstützen, zu einer verbesserten Futterverwertung beitragen und sind darüber hinaus auch eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen wie Soja oder Fischmehl.

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Fütterungsempfehlungen

Küken: Hochwertiges Starterfutter mit hohem Proteingehalt, ergänzt durch kleine Insekten oder insektenbasiertes Futter. Die enthaltenen natürlichen Proteine und Fettsäuren fördern die Entwicklung eines starken Immunsystems und unterstützen ein gesundes Wachstum.

Jungtiere: Proteinreiches Aufzuchtfutter, ergänzt durch frisches Grünfutter und Kräuter. Insektenmehl, insbesondere aus der Larve der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), bietet eine besonders nachhaltige und nährstoffreiche Ergänzung, die die Verdauung unterstützt und die Widerstandskraft der Hühner stärkt.

Legehennen: Ein calciumreiches Futter ist essenziell für die Eierschalenbildung. Ergänzend dazu liefert Mehl der Soldatenfliegenlarve wertvolle Aminosäuren, die den Stoffwechsel anregen und die Legeleistung sowie die allgemeine Gesundheit der Tiere positiv beeinflussen.

Charakter der Seidenhühner

  • Seidenhühner sind sehr ruhig, zutraulich und menschenbezogen.
  • Sie sind ideale Haustiere, auch für Kinder oder Senioren.
  • Ihre Sanftmut macht sie allerdings anfällig für Dominanz durch robustere Rassen.
  • In der Herde sind sie sehr sozial und friedfertig.
  • Bei regelmäßigem Umgang werden sie sehr zahm und lassen sich problemlos tragen und streicheln.
  • Aufgrund ihrer Gelassenheit und geringen Scheu sind sie ideal für tiergestützte Pädagogik und Therapie geeignet.

Haltung des Seidenhuhns

Sprunghöhe

Seidenhühner sind schlechte Flieger. Zäune ab ca. 60–80 cm reichen völlig aus. Aufgrund ihres Körperbaus und Gefieders sind sie kaum in der Lage, zu flattern oder zu fliegen. Einfache Umzäunungen bieten ausreichend Schutz. Diese Eigenschaft macht sie besonders attraktiv für offene und naturnahe Haltungskonzepte.

Freilandhaltung

Ideal ist die Haltung in kleineren Gruppen mit geschütztem Auslauf. Aufgrund ihres weichen Gefieders sind sie wetterempfindlich und sollten vor Nässe und Kälte geschützt werden. Ein trockener Stall und überdachte Gehege sind empfehlenswert.

Platzbedarf: mind. 8–10 m² Auslauf pro Tier. Der Stall sollte gut belüftet, trocken und frei von Zugluft sein. Stroh und Sandbäder fördern das Wohlbefinden. Durch ihren ruhigen Charakter fühlen sie sich auch auf kleinem Raum wohl, solange Hygiene und Schutz gewährleistet sind.

Typische Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Aufgrund ihres dichten Gefieders sind Seidenhühner anfällig für Parasiten wie Federlinge oder Milben. Eine regelmäßige Kontrolle sowie trockenes Einstreu sind wichtig. Auch Augenentzündungen, Verfilzungen im Gefieder und Ballenprobleme durch feuchte Einstreu können auftreten. Eine präventive Pflege mit Kieselgur und natürlichen Kräutermischungen kann helfen. Besonders wichtig ist es, die Haube regelmäßig auf Parasiten zu kontrollieren und gegebenenfalls vorsichtig auszuschneiden, um Seh- und Orientierungsprobleme zu vermeiden.

Besonderheiten

  • Seidenhühner haben fünf statt vier Zehen, blauschwarze Haut, blauschwarze Knochen und ein besonders weiches Federkleid.
  • Sie gelten als besonders gute Glucken und eignen sich ideal für die Naturbrut.
  • Durch ihr friedliches Wesen sind sie hervorragende Tiere für Kinder, Senioren und pädagogische Einrichtungen.
  • Ihr exotisches Erscheinungsbild macht sie außerdem zu einem Blickfang in jedem Garten.
  • In der asiatischen Kultur werden sie oft als Glücksbringer gehalten, was ihre symbolische Bedeutung unterstreicht.

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