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Brahma Huhn

Das Brahma Huhn, oft als „sanfter Riese“ bezeichnet, zählt zu den imposantesten und zugleich friedlichsten Hühnerrassen weltweit. Mit einem Gewicht von bis zu 5 kg und einer beeindruckenden Erscheinung ist es nicht nur ein Blickfang im Garten, sondern überzeugt auch durch seinen ruhigen Charakter und seine Robustheit. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Herkunft, Haltung, Legeleistung und Besonderheiten des Brahma Huhns – und warum es sich hervorragend für Familien, Selbstversorger und Liebhaber großer Hühnerrassen eignet.
Kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs

Steckbrief

Herkunftsland
Vereinigte Staaten
Tiergröße
groß
Gewicht Henne
3.5 – 4.5 kg
Gewicht Hahn
4.5 – 5.5 kg
Legeleistung
140 – 180 Eier/Jahr
Eigewicht
55 – 60 g
Nutzung
Zweinutzungsrasse
Eifarbe
hellbraun
Platzbedarf
hoch
Flugfähigkeit & Sprunghöhe
gering
Charakter
Das Brahma Huhn ist ruhig, sanft, gutmütig und kinder- und familienfreundlich.

Herkunft des Brahma Huhns

Das Brahma Huhn stammt ursprünglich aus den USA. Ursprünglich wurde das Brahma aus asiatischen Importhühnern (besonders Chittagong-Hühnern) mit Cochin- und Malaienblut in den USA gezüchtet. Ab etwa 1850 wurde es zur dominierenden Fleischrasse in den USA und erlangte auch in England und Europa große Popularität. In Europa wurde es als „König unter den Hühnern“ bekannt, nicht zuletzt wegen seiner imposanten Größe und majestätischen Erscheinung.

Heute wird das Brahma vor allem als Zier- und Ausstellungshuhn gehalten, eignet sich aber auch für die Selbstversorgung. Seine ruhige Art und das imposante Federkleid machen es auch für Hobbyhalter sehr attraktiv. 

Aussehen der Brahma

Brahma Henne Realismus Illustration

Brahma Henne

  • Groß, breit gebaut mit voll befiederten Läufen und ruhigem Erscheinungsbild.
  • Das Gefieder ist je nach Farbschlag (z. B. hell, dunkel, rebhuhnfarbig) sehr voluminös und weich.
  • Der Kamm ist klein (Erbsenkamm), die Augen orange bis rot, die Läufe gelb und stark befiedert.
  • Die Hennen wirken trotz ihrer Masse elegant und gut proportioniert.
  • Der dreireihige Erbsenkamm ist rassetypisch und verleiht dem Tier zusammen mit den ausgeprägten Überaugenwülsten ein adlerähnliches Aussehen.
  • Die Körperhaltung ist waagerecht und betont die rechteckige Körperform.

Brahma Hahn

  • Deutlich größer und massiver als die Henne, mit ausgeprägtem Brustkorb und üppigem Schwanzgefieder.
  • Der Kopf wirkt durch den Erbsenkamm wuchtig.
  • Auch bei ihm sind die Läufe stark befiedert, was ihm ein besonders eindrucksvolles Aussehen verleiht.
  • Seine stolze Haltung und das ruhige Auftreten machen ihn zu einem Blickfang in jeder Herde.
  • Die Körperhaltung ist ebenfalls waagerecht, mit betonter Rückenlinie.
  • Der Schwanz ist gut ausgebildet mit langen Sicheln, das Schmuckgefieder an Hals und Sattel besonders prächtig.
  • Die Ausstrahlung ist ruhig, aber wachsam.
Brahma Hahn Realismus Illustration

Unterschied zwischen Henne und Hahn

Der Hahn ist deutlich größer und massiger. Er hat längere Sattel- und Schwanzfedern sowie eine aufrechtere Körperhaltung. Der Kamm ist beim Hahn ebenfalls stärker ausgeprägt. Das Krähen des Hahns ist tief, volltönend und wirkt durch seine Statur besonders eindrucksvoll. Auch sein Verhalten ist oft dominanter und beschützender gegenüber der Herde. Bei bestimmten Farbschlägen (z. B. rebhuhnfarbig-gebändert) zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede im Gefieder, was eine frühere Unterscheidung der Geschlechter ermöglicht. Die Hennen zeigen rundere Gefiederkonturen und ein kompakteres Erscheinungsbild.

Gewicht des Brahma Huhns

  • Henne: ca. 3,5 - 4,5 kg
  • Hahn: ca. 4,5 - 5,5 kg

Lebenserwartung

Hennen werden in der Regel 5–8 Jahre alt, Hähne 4–6 Jahre. Mit guter Pflege, ausgewogener Fütterung und geeigneter Haltung sind auch längere Lebensspannen möglich. Regelmäßige Gesundheitskontrollen und ein geschützter Stall tragen maßgeblich zur Langlebigkeit bei. Aufgrund ihrer Größe sind Brahmas jedoch empfindlicher gegenüber Stress und können in seltenen Fällen zu plötzlichen Herz-Kreislauf-Problemen neigen.

Brahma Küken

Die Küken sind flauschig, kräftig gebaut und meist gelb oder cremefarben. Sie wachsen langsam und benötigen daher etwas mehr Zeit bis zur vollständigen Entwicklung. Sie befiedern moderat schnell, die typischen Fußbefiederungen entwickeln sich ab der dritten Lebenswoche.

Die Geschlechtsreife tritt in der Regel mit 6–7 Monaten ein. Hennen beginnen etwa ab dem 7. Monat mit der Eiablage.

Aufgrund ihrer Größe sollten Jungtiere mit ausreichend Platz und ruhiger Umgebung aufgezogen werden.

In der Aufzucht benötigen sie über einen längeren Zeitraum proteinreiches Futter. Die Geschlechtsbestimmung ist bei Jungtieren schwierig, außer bei Farbschlägen mit ausgeprägtem Dimorphismus wie rebhuhnfarbig-gebändert.

Wirtschaftliche Nutzung der Brahma Hühner

Das Brahma Huhn ist ein klassisches Zweinutzungshuhn mit hervorragenden Fleischeigenschaften. Es wird heute meist als Zier- und Ausstellungshuhn gehalten, eignet sich aber auch für Selbstversorger, da es eine ordentliche Legeleistung bei gleichzeitig hoher Fleischqualität bietet. Aufgrund ihrer ruhigen Art sind Brahmas auch für kleinere Herden und Anfänger gut geeignet. Die Legeleistung ist dabei eher moderat, doch durch die Winterlegefähigkeit und die Fleischqualität sind sie für den Eigenbedarf sehr interessant.

Legeleistung

  • Beginn der Eiablage: ab ca. 7 Monaten
  • Durchschnittliche Legeleistung: 100 - 120 Eier pro Jahr
  • Nachlass der Legeleistung: ab dem 3. Lebensjahr
  • Brahma Hennen legen auch im Winter zuverlässig, was sie besonders wertvoll für ganzjährige Selbstversorgung macht. 

Eier

  • Größe: mittel bis groß
  • Gewicht: ca. 55 - 60 g
  • Aussehen: hellbraune bis beige Schale, oft gleichmäßig getönt
  • Geschmack: mild, mit angenehmem Dotteraroma
  • Die Eier besitzen eine feste Schale und eine gute Haltbarkeit. Sie eignen sich ideal für den Eigenverbrauch und die Direktvermarktung.

Fleisch

Das Fleisch des Brahma Huhns ist sehr zart, saftig und hat eine feinfaserige Struktur. Aufgrund des hohen Brustanteils eignet es sich gut für Braten, Grillgerichte und Suppen. Der Geschmack ist mild und gilt als sehr hochwertig. Das langsame Wachstum trägt zur besseren Fleischqualität bei, da es eine feinere Marmorierung und zartere Struktur erzeugt. Bei älteren Tieren kann das Fleisch fester werden und eignet sich dann ideal für Schmorgerichte. 

Fütterung

Brahma Hühner benötigen eine nährstoffreiche und ausgewogene Ernährung. Wie alle Hühner, liebt es das Brahma Huhn auf Wiesen nach Insekten und Würmern zu scharren, die von Natur aus einen wichtigen Bestandteil seiner Ernährung ausmachen. 

Eine besonders wertvolle Ergänzung des Futters stellen Insekten dar. Sie sind nicht nur eine natürliche Nahrungsquelle, sondern enthalten auch wertvolle Nährstoffe wie hochwertige Proteine, essentielle Fettsäuren und Mikronährstoffe. Vor allem Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) haben sich als besonders nahrhaft erwiesen. In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass sie das Immunsystem und die Gesundheit unterstützen, zu einer verbesserten Futterverwertung beitragen und sind darüber hinaus auch eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen wie Soja oder Fischmehl.

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Fütterungsempfehlungen

Küken: Hochwertiges Starterfutter mit hohem Proteingehalt, ergänzt durch kleine Insekten oder insektenbasiertes Futter. Die enthaltenen natürlichen Proteine und Fettsäuren fördern die Entwicklung eines starken Immunsystems und unterstützen ein gesundes Wachstum. Die Aufzuchtphase ist länger als bei anderen Rassen

Jungtiere: Proteinreiches Aufzuchtfutter, ergänzt durch frisches Grünfutter und Kräuter. Insektenmehl, insbesondere aus der Larve der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), bietet eine besonders nachhaltige und nährstoffreiche Ergänzung, die die Verdauung unterstützt und die Widerstandskraft der Hühner stärkt.

Legehennen: Ein calciumreiches Futter ist essenziell für die Eierschalenbildung. Ergänzend dazu liefert Mehl der Soldatenfliegenlarve wertvolle Aminosäuren, die den Stoffwechsel anregen und die Legeleistung sowie die allgemeine Gesundheit der Tiere positiv beeinflussen. Der Energiebedarf ist durch das Körpergewicht höher, daher muss die Futtermenge angepasst werden. 

Charakter

  • Brahma Hühner sind sehr ruhig, gelassen und friedlich.
  • Sie gelten als sanftmütig, was sie zu idealen Tieren für Familien, Anfänger oder gemischte Herden macht.
  • Sie sind wenig flugfreudig und gut händelbar, zeigen jedoch ein gesundes Maß an Neugier.
  • Durch ihr ausgeglichenes Temperament lassen sie sich gut beobachten und in naturnahen Haltungen integrieren.
  • Auch bei Kindern sind Brahmas aufgrund ihres freundlichen Wesens beliebt.
  • Sie sind sehr sozialverträglich, besonders in Kombination mit ebenfalls ruhigen Rassen wie Orpington oder Cochin.
  • In Gruppen mit aggressiveren Hühnern können sie jedoch unterdrückt werden.

Haltung des Brahma Huhns

Sprunghöhe

Brahma Hühner haben eine sehr geringe Flugfähigkeit. Eine Einzäunung von 1 m ist ausreichend. Wegen ihres Gewichts und Körperbaus können sie kaum fliegen. Selbst bei niedrigem Zaun bleiben sie im Gehege. Das macht sie ideal für offene Freigehege ohne Netzabdeckung. In seltenen Fällen können einzelne Tiere über 1 m springen.

Freilandhaltung

Sie sind geeignet für Freilandhaltung mit großzügigem Auslauf und geschütztem Stall. Aufgrund des dicht befiederten Gefieders, besonders an den Beinen, sind trockene Böden wichtig. Ein weicher Untergrund schont die Ballen. Platzbedarf: mind. 12–15 m² Auslauf pro Tier. Sitzstangen sollten niedrig angebracht und leicht erreichbar sein. Im Stall ist ausreichend Platz und gute Belüftung notwendig, da Brahmas zu Hitzestress neigen. Für Stadtgärten und sehr kleine Ställe sind Brahmas ungeeignet – sie benötigen Ruhe, Platz und gute Pflegebedingungen.

Typische Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Aufgrund ihrer Größe und Fußbefiederung sind Brahmas empfindlich gegenüber Nässe und Schlamm, was zu Ballengeschwüren oder Fußproblemen führen kann. Auch Federlinge können sich im dichten Gefieder leicht einnisten. Regelmäßige Gesundheitskontrollen, Parasitenprophylaxe und Hygiene im Stall sind unerlässlich. Bei Hitze benötigen sie Schatten und viel Trinkwasser, um Überhitzung zu vermeiden. Die Federfüße sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt oder gekürzt werden.

Besonderheiten

  • Brahmas sind eine der größten Hühnerrassen weltweit.
  • Ihr imposantes Erscheinungsbild, gepaart mit ihrer Ruhe und Gutmütigkeit, machen sie zu beliebten Ausstellungstieren.
  • Durch ihre Winterlegefähigkeit sind sie auch bei niedrigen Temperaturen produktiv.
  • Ihr langsames Wachstum sorgt für eine gute Fleischqualität, verlangt aber Geduld in der Aufzucht.
  • Ihre stattliche Größe macht sie zudem weniger anfällig gegenüber Greifvögeln, was sie besonders für die Freilandhaltung prädestiniert.
  • In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Brahmas zentrale Figuren in der sogenannten "Hen Fever"-Bewegung in England und den USA, einer Modewelle für Zier- und Schauhühner.
  • Ihre majestätische Erscheinung hat sie zum Sinnbild von Ausstellungshühnern gemacht.

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