Das Sulmtaler Huhn stammt aus der Steiermark in Österreich und wurde bereits im 19. Jahrhundert gezielt gezüchtet. Ursprünglich als Mast- und Wirtschaftshuhn bekannt, war es besonders in der Region Sulmtal weit verbreitet.
Seine ausgezeichneten Fleischqualitäten machten es zu einem beliebten Nutzhuhn, das vor allem in der gehobenen Küche geschätzt wurde. Durch gezielte Selektion wurde das Sulmtaler Huhn zu einer widerstandsfähigen und anpassungsfähigen Rasse mit einer hohen Legeleistung weiterentwickelt. Die robuste Natur dieser Hühner macht sie besonders widerstandsfähig gegenüber rauem Klima und Temperaturschwankungen.
Sie waren früher in Österreich ein bedeutender Bestandteil der bäuerlichen Wirtschaft und wurden oft als Festtagsgeflügel verwendet.
Der Hahn ist größer, hat ein ausgeprägteres Federkleid und einen stärkeren Kamm. Die Färbung ist bei Hähnen intensiver, insbesondere am Rücken und Hals. Zudem sind die Schwanzfedern des Hahns wesentlich länger und schimmern oft metallisch.
Hennen erreichen ein Alter von etwa 6-8 Jahren, während Hähne in der Regel 5-7 Jahre alt werden. Eine artgerechte Haltung und eine ausgewogene Ernährung können ihre Lebenserwartung positiv beeinflussen. In optimalen Bedingungen können sie sogar 10 Jahre alt werden.
Die Küken des Sulmtaler Huhns schlüpfen mit einem gelblichen bis hellbraunen Flaum. Sie entwickeln ihre Federn relativ schnell und sind innerhalb von wenigen Wochen vollständig befiedert.
Mit etwa 5-6 Monaten erreichen sie ihre Geschlechtsreife.
Die Hennen beginnen ab dem 6. bis 7. Lebensmonat mit der Eiablage.
Die Jungtiere wachsen kräftig heran und sind gegenüber Krankheiten weitgehend resistent, sofern sie eine ausgewogene Fütterung und eine geschützte Umgebung erhalten.
Eine proteinreiche Ernährung unterstützt ein gesundes Wachstum. Besonders förderlich ist eine Fütterung mit hochwertigen Nährstoffen, frischem Grün und Insekten.
Das Sulmtaler Huhn ist ein klassische Zweinutzungsrasse, die sowohl für die Eierproduktion als auch für sein hochwertiges Fleisch geschätzt wird. Besonders bekannt ist es für seine Mastqualitäten, da das Fleisch saftig und geschmacklich intensiv ist. Es wird oft für traditionelle österreichische Gerichte verwendet.
Das Fleisch des Sulmtaler Huhns gilt als eine der besten Geflügelsorten. Es ist besonders zart, saftig und hat einen würzigen, leicht nussigen Geschmack. Durch die natürliche Haltung und langsame Aufzucht entwickelt es eine feste Struktur, die sich besonders gut für gehobene Küchengerichte eignet.
Das Fleisch hat ein ausgewogenea Verhältnis von Fleisch zu Fett, das es besonders aromatisch macht. Besonders im Vergleich zu herkömmlichen Masttieren hebt sich das Sulmtaler durch seine unvergleichliche Geschmacksfülle hervor.
Das Sulmtaler Huhn ist ein eifriger Futtersucher und ernährt sich hauptsächlich von Körnern, Grünfutter und kleinen Insekten. Es verbringt einen Großteil des Tages mit Scharren und der aktiven Futtersuche, was nicht nur seine Ernährungsbedürfnisse deckt, sondern auch sein natürliches Verhalten fördert. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Fütterung ist essenziell, um die Vitalität und Produktivität der Tiere sicherzustellen.
Eine besonders wertvolle Ergänzung des Futters stellen Insekten dar. Sie sind nicht nur eine natürliche Nahrungsquelle, sondern enthalten auch wertvolle Nährstoffe wie hochwertige Proteine, essentielle Fettsäuren und Mikronährstoffe.
Vor allem Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) haben sich als besonders nahrhaft erwiesen. Sie tragen zu einer verbesserten Futterverwertung bei und sind eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen wie Soja oder Fischmehl.
Küken: Hochwertiges, proteinreiches Starterfutter fördert ihr schnelles und gesundes Wachstum. Ergänzend dazu profitieren sie von fein gemahlenem Getreide und klein gehacktem Grünfutter, das ihre Verdauung unterstützt und die Entwicklung einer stabilen Darmflora begünstigt. Eine zusätzliche Proteinquelle wie Insektenmehl kann die Futteraufnahme optimieren und das Wachstum positiv beeinflussen.
Jungtiere: Ein Mix aus Getreide, Kräutern und Gemüse unterstützt die Verdauung und das Federwachstum. Zusätzlich können Jungtiere von hochwertigen Eiweißquellen wie Insekten profitieren. Diese liefern wichtige Aminosäuren, die eine optimale Muskulatur und ein gesundes Federkleid fördern. Studien zeigen, dass Insektenprotein besonders gut verdaulich ist und zur allgemeinen Futtereffizienz beiträgt.
Legehennen: Ein hoher Calciumgehalt im Futter sorgt für eine stabile Eierschale und eine konstante Legeleistung. Ergänzend sind Muschelkalk oder zerkleinerte Eierschalen empfehlenswert, um den erhöhten Mineralstoffbedarf während der Legeperiode zu decken. Eine ausgewogene Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen trägt zur Vitalität und einer langen Lebensdauer der Tiere bei.
Insektenprotein der Soldatenfliegenlarve kann zudem als nachhaltige Futterergänzung die Nährstoffaufnahme verbessern. Studien zeigen, dass Hühner, die mit Larven der Schwarzen Soldatenfliege gefüttert werden, eine bessere Futterverwertung aufweisen, ohne dass die Eiproduktion beeinträchtigt wird. Außerdem kann die Eischalenstärke optimiert und die Dotterfarbe intensiviert werden.
Sulmtaler Hühner sind keine besonders guten Flieger, können jedoch kleinere Hindernisse von bis zu einem Meter überwinden. Ein angemessen hoher Zaun ist dennoch empfehlenswert.
Sulmtaler Hühner eignen sich besonders für die Freilandhaltung, da sie gerne auf Futtersuche gehen. Eine Herdengröße von mindestens 3-5 Tieren ist empfehlenswert, da sie gesellige Tiere sind. Pro Huhn sollte eine Freilauffläche von mindestens 10 m² zur Verfügung stehen, um ihr natürliches Verhalten ausleben zu können.
Das Sulmtaler Huhn ist generell eine robuste Rasse, kann aber in feuchtem Klima zu Atemwegsproblemen neigen. Eine trockene, gut belüftete Stallhaltung ist wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Kammfrost kann in kalten Wintern auftreten, weshalb ein geschützter Stall vorteilhaft ist.
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