Das Andalusier Huhn stammt aus Andalusien, Spanien, einer Region mit langer Tradition in der Hühnerzucht. Die Rasse ist eine alte Landhuhnrasse, die durch gezielte Selektion robuster und widerstandsfähiger Tiere entstand. Besonders bekannt wurde das Andalusier Huhn durch seine auffällige Färbung – ein elegantes blaugraues Gefieder mit dunkleren Rändern – und seine gute Legeleistung.
Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse nach England gebracht, wo sie durch gezielte Zucht weiterentwickelt wurde, insbesondere in Bezug auf Farbstabilität und Legeleistung. Von dort aus verbreitete sie sich in andere europäische Länder sowie nach Nordamerika. Aufgrund ihrer Herkunft aus warmen Klimazonen ist die Rasse besonders hitzetolerant, zeigt aber auch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an kühlere Regionen.
Der Hahn ist größer, hat einen größeren Kamm und ein intensiver gefärbtes Gefieder mit längeren Schwanzfedern. Während die Henne ein eher dezentes Farbspiel aufweist, zeigt sich der Hahn in leuchtenderem Blau mit dunklen Schattierungen.
Hennen können 5-8 Jahre alt werden, Hähne durchschnittlich 4-6 Jahre, je nach Haltung und Pflege. In optimaler Haltung mit hochwertigem Futter und ausreichend Bewegung können einige Tiere sogar 10 Jahre erreichen.
Die Küken des Andalusier Huhns schlüpfen meist in einer hellgelben bis grauen Färbung mit dunkleren Markierungen am Rücken. Sie entwickeln bereits früh ihre ersten Federn, sodass sie innerhalb weniger Wochen nahezu vollständig befiedert sind.
Nach etwa vier bis sechs Wochen ist ihr Federkleid fast vollständig ausgebildet. Ihre Widerstandsfähigkeit und robuste Natur ermöglichen ein gesundes Wachstum, das durch eine proteinreiche Ernährung optimal unterstützt wird.
Besonders förderlich ist eine Fütterung mit hochwertigen Nährstoffen, frischem Grün und kleinen Insekten.
Ihre Geschlechtsreife erreichen die jungen Hühner im Alter von etwa fünf bis sechs Monaten. Ab dem sechsten Lebensmonat beginnen die Hennen mit der Eiablage.
Das Andalusier Huhn ist eine Zweinutzungsrasse, die sowohl zur Eierproduktion als auch als Fleischlieferant genutzt wird. Aufgrund der schlanken Statur ist es jedoch eher für die Eierproduktion beliebt. Zudem sind sie durch ihre Anpassungsfähigkeit für Selbstversorger und Hobbyhalter interessant.
Sie sind ausgezeichnete Futtersucher und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Ihr Fleisch ist von guter Qualität, aber aufgrund ihrer aktiven Natur etwas muskulöser als das von typischen Masttieren. Daher werden sie vor allem von Haltern bevorzugt, die auf eine natürliche Haltung setzen.
Das Fleisch des Andalusier Huhns ist zart, saftig und hat einen intensiven Geschmack mit leicht nussigen Noten. Aufgrund der natürlichen Ernährung in Freilandhaltung hat es eine angenehme, feste Konsistenz und eignet sich gut für traditionelle Geflügelgerichte.
Besonders geschätzt wird es für seine feine Faserstruktur und das ausgewogene Verhältnis von Fleisch zu Fett, was ihm eine außergewöhnlich aromatische Note verleiht. Die langsame Wachstumsrate der Rasse trägt dazu bei, dass das Fleisch eine hohe Qualität besitzt, die sich insbesondere bei schonender Zubereitung entfaltet.
Andalusier Hühner sind aufgrund ihres aktiven Lebensstils muskulös gebaut, was dem Fleisch eine leicht bissfeste, aber dennoch zarte Beschaffenheit gibt. In der Küche kann es vielseitig verwendet werden – von Schmorgerichten über Grillzubereitungen bis hin zu Suppen und Brühen, wo es durch seine Intensität überzeugt.
Das Andalusier Huhn ist ein äußerst aktives und lebhaftes Tier, das sich durch seinen ausgeprägten Erkundungstrieb auszeichnet. Den Großteil des Tages verbringt es mit Scharren und der Futtersuche – insbesondere nach proteinreichen Insekten und Würmern, die von Natur aus einen wichtigen Bestandteil seiner Ernährung ausmachen. Diese natürliche Nahrungssuche unterstützt nicht nur die Gesundheit der Hühner, sondern stärkt auch ihr Immunsystem und sorgt für eine ausgewogene Versorgung mit essenziellen Nährstoffen.
Diese natürliche Nahrungssuche trägt nicht nur zur ausgewogenen Ernährung bei, sondern fördert auch das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere. Aufgrund ihres ausgeprägten Bewegungsdrangs benötigen Andalusier Hühner ausreichend Freilauffläche, um ihre natürlichen Instinkte ausleben zu können. In beengten Verhältnissen oder reiner Stallhaltung fühlen sie sich schnell unwohl und neigen zu Stress.
Da Andalusier Hühner einen hohen Energiebedarf haben, sollte ihre Fütterung an ihre aktiven Lebensweise angepasst sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen trägt entscheidend zur Vitalität und Widerstandskraft der Tiere bei. Besonders hochwertig sind natürliche Proteinquellen wie Insekten, die essenzielle Aminosäuren enthalten und den Stoffwechsel der Hühner optimal unterstützen.
Küken: Hochwertiges Starterfutter mit hohem Proteingehalt, ergänzt durch kleine Insekten oder insektenbasiertes Futter. Die enthaltenen natürlichen Proteine und Fettsäuren fördern die Entwicklung eines starken Immunsystems und unterstützen ein gesundes Wachstum.
Jungtiere: Proteinreiches Aufzuchtfutter, ergänzt durch frisches Grünfutter und Kräuter. Insektenmehl, insbesondere aus der Larve der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), bietet eine besonders nachhaltige und nährstoffreiche Ergänzung, die die Verdauung unterstützt und die Widerstandskraft der Hühner stärkt.
Legehennen: Ein calciumreiches Futter ist essenziell für die Eierschalenbildung. Ergänzend dazu liefert Mehl der Soldatenfliegenlarve wertvolle Aminosäuren, die den Stoffwechsel anregen und die Legeleistung sowie die allgemeine Gesundheit der Tiere positiv beeinflussen.
Aufgrund ihrer leichten Statur und ausgeprägten Flugfähigkeit können sie problemlos Höhen von 2 bis 3 Metern erreichen. Besonders Jungtiere neigen dazu, auf Bäume oder höhere Strukturen zu fliegen, um sich vor Gefahren zu schützen. Deshalb ist eine gesicherte Umzäunung oder ein überdachter Auslauf empfehlenswert.
Andalusier Hühner eignen sich gut für die Freilandhaltung, da sie aktive Futtersucher sind. Sie benötigen viel Bewegung, um sich wohlzufühlen und sollten nicht in beengten Stallhaltungen gehalten werden.
Die empfohlene Herdengröße beträgt, wie bei den meisten Hühner, mindestens 3 - 5 Hühner.
Das Andalusier Huhn gilt als robuste Rasse, die allgemein wenig anfällig für Krankheiten ist. Eine gute Stallhygiene sowie eine ausgewogene Ernährung tragen zusätzlich dazu bei, das Immunsystem der Hühner zu stärken und gesundheitliche Probleme zu minimieren.
Das Andalusier Huhn neigt in feuchtem Klima zu Erkältungen, weshalb ein trockener, gut belüfteter, aber zugfreier Stall essenziell für seine Gesundheit ist. Besonders im Winter sind niedrige Temperaturen problematisch, da die Tiere anfällig für Kammfrost sind.
Verwandte Beiträge