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Andalusier Huhn

Das Andalusier Huhn ist eine robuste, aktive und wetterfeste Hühnerrasse aus Spanien, die sich besonders durch ihr charakteristisches blaugraues Gefieder, ihre hohe Legeleistung von bis zu 200 Eiern pro Jahr und ihre hervorragende Anpassungsfähigkeit an die Freilandhaltung auszeichnet. Diese vitalen und lebhaften Hühner sind ausgezeichnete Futtersucher, wenig brutfreudig und für erfahrene Hühnerhalter ideal. Erfahre in diesem Steckbrief alles über Herkunft, Haltung, Charakter, Eierqualität und besondere Eigenschaften des Andalusier Huhns!
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Steckbrief

Herkunftsland
Spanien
Tiergröße
mittel
Gewicht Henne
2.0 – 2.5 kg
Gewicht Hahn
2.5 – 3.0 kg
Legeleistung
180 – 200 Eier/Jahr
Eigewicht
55 – 60 g
Nutzung
Zweinutzungsrasse
Eifarbe
cremefarben und weiß
Platzbedarf
mittel
Flugfähigkeit & Sprunghöhe
hoch
Charakter
Das Andalusier Huhn ist robust, lebhaft, aktiv, unabhängig und anspruchsvoll in der Haltung.

Herkunft des Andalusier Huhns

Das Andalusier Huhn stammt aus Andalusien, Spanien, einer Region mit langer Tradition in der Hühnerzucht. Die Rasse ist eine alte Landhuhnrasse, die durch gezielte Selektion robuster und widerstandsfähiger Tiere entstand. Besonders bekannt wurde das Andalusier Huhn durch seine auffällige Färbung – ein elegantes blaugraues Gefieder mit dunkleren Rändern – und seine gute Legeleistung.

Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse nach England gebracht, wo sie durch gezielte Zucht weiterentwickelt wurde, insbesondere in Bezug auf Farbstabilität und Legeleistung. Von dort aus verbreitete sie sich in andere europäische Länder sowie nach Nordamerika. Aufgrund ihrer Herkunft aus warmen Klimazonen ist die Rasse besonders hitzetolerant, zeigt aber auch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an kühlere Regionen.

Aussehen der Andalusier

Andalusier Henne Realismus Illustration

Henne

  • Mittelgroß, mit schlankem, elegantem Körperbau.
  • Das Gefieder ist blaugrau mit einer dunkleren Zeichnung.
  • Die Augen sind dunkelbraun, der Kamm einfach und leuchtend rot.
  • Die Beine sind schiefergrau.
  • Die Federn haben oft eine leicht schimmernde Optik, was das charakteristische Erscheinungsbild verstärkt.

Hahn

  • Schlanker und größer als die Henne, mit einer ausgeprägten Kammform.
  • Das Gefieder zeigt eine kräftigere Blaufärbung mit dunkleren Rändern an den Federn.
  • Schwanzfedern sind oft dunkel bis schwarz und wirken leicht metallisch glänzend.
  • Der Hahn trägt stolz seine langen, geschwungenen Schwanzfedern, die ihm ein edles Aussehen verleihen.
Andalusier Hahn Realismus Illustration

Unterschied zwischen Henne und Hahn

Der Hahn ist größer, hat einen größeren Kamm und ein intensiver gefärbtes Gefieder mit längeren Schwanzfedern. Während die Henne ein eher dezentes Farbspiel aufweist, zeigt sich der Hahn in leuchtenderem Blau mit dunklen Schattierungen.

Gewicht des Andalusier Huhns

  • Henne: ca. 2,0 - 2,5 kg
  • Hahn: ca. 2,5 - 3,0 kg

Lebenserwartung

Hennen können 5-8 Jahre alt werden, Hähne durchschnittlich 4-6 Jahre, je nach Haltung und Pflege. In optimaler Haltung mit hochwertigem Futter und ausreichend Bewegung können einige Tiere sogar 10 Jahre erreichen.

Andalusier Küken

Die Küken des Andalusier Huhns schlüpfen meist in einer hellgelben bis grauen Färbung mit dunkleren Markierungen am Rücken. Sie entwickeln bereits früh ihre ersten Federn, sodass sie innerhalb weniger Wochen nahezu vollständig befiedert sind.

Andalusier Küken Realismus Illustration

Nach etwa vier bis sechs Wochen ist ihr Federkleid fast vollständig ausgebildet. Ihre Widerstandsfähigkeit und robuste Natur ermöglichen ein gesundes Wachstum, das durch eine proteinreiche Ernährung optimal unterstützt wird.

Besonders förderlich ist eine Fütterung mit hochwertigen Nährstoffen, frischem Grün und kleinen Insekten.

Ihre Geschlechtsreife erreichen die jungen Hühner im Alter von etwa fünf bis sechs Monaten. Ab dem sechsten Lebensmonat beginnen die Hennen mit der Eiablage.

Wirtschaftliche Nutzung der Andalusier Hühner

Das Andalusier Huhn ist eine Zweinutzungsrasse, die sowohl zur Eierproduktion als auch als Fleischlieferant genutzt wird. Aufgrund der schlanken Statur ist es jedoch eher für die Eierproduktion beliebt. Zudem sind sie durch ihre Anpassungsfähigkeit für Selbstversorger und Hobbyhalter interessant.

Sie sind ausgezeichnete Futtersucher und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Ihr Fleisch ist von guter Qualität, aber aufgrund ihrer aktiven Natur etwas muskulöser als das von typischen Masttieren. Daher werden sie vor allem von Haltern bevorzugt, die auf eine natürliche Haltung setzen.

Legeleistung

  • Beginn der Eiablage: ab ca. 6 Monaten
  • Durchschnittliche Legeleistung: 180 - 200 Eier pro Jahr
  • Nachlass der Legeleistung: ab dem 3. Lebensjahr, bleibt jedoch bis ins hohe Alter akzeptabel.

Eier

  • Größe: mittel bis groß
  • Gewicht: ca. 55 - 60 g
  • Aussehen: weiße bis cremefarbene Schale mit einer glatten, stabilen Oberfläche
  • Geschmack: mild und aromatisch, oft als besonders fein im Aroma beschrieben

Fleisch

Das Fleisch des Andalusier Huhns ist zart, saftig und hat einen intensiven Geschmack mit leicht nussigen Noten. Aufgrund der natürlichen Ernährung in Freilandhaltung hat es eine angenehme, feste Konsistenz und eignet sich gut für traditionelle Geflügelgerichte.

Besonders geschätzt wird es für seine feine Faserstruktur und das ausgewogene Verhältnis von Fleisch zu Fett, was ihm eine außergewöhnlich aromatische Note verleiht. Die langsame Wachstumsrate der Rasse trägt dazu bei, dass das Fleisch eine hohe Qualität besitzt, die sich insbesondere bei schonender Zubereitung entfaltet.

Andalusier Hühner sind aufgrund ihres aktiven Lebensstils muskulös gebaut, was dem Fleisch eine leicht bissfeste, aber dennoch zarte Beschaffenheit gibt. In der Küche kann es vielseitig verwendet werden – von Schmorgerichten über Grillzubereitungen bis hin zu Suppen und Brühen, wo es durch seine Intensität überzeugt.

Fütterung

Das Andalusier Huhn ist ein äußerst aktives und lebhaftes Tier, das sich durch seinen ausgeprägten Erkundungstrieb auszeichnet. Den Großteil des Tages verbringt es mit Scharren und der Futtersuche – insbesondere nach proteinreichen Insekten und Würmern, die von Natur aus einen wichtigen Bestandteil seiner Ernährung ausmachen. Diese natürliche Nahrungssuche unterstützt nicht nur die Gesundheit der Hühner, sondern stärkt auch ihr Immunsystem und sorgt für eine ausgewogene Versorgung mit essenziellen Nährstoffen.

Diese natürliche Nahrungssuche trägt nicht nur zur ausgewogenen Ernährung bei, sondern fördert auch das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere. Aufgrund ihres ausgeprägten Bewegungsdrangs benötigen Andalusier Hühner ausreichend Freilauffläche, um ihre natürlichen Instinkte ausleben zu können. In beengten Verhältnissen oder reiner Stallhaltung fühlen sie sich schnell unwohl und neigen zu Stress.

Da Andalusier Hühner einen hohen Energiebedarf haben, sollte ihre Fütterung an ihre aktiven Lebensweise angepasst sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen trägt entscheidend zur Vitalität und Widerstandskraft der Tiere bei. Besonders hochwertig sind natürliche Proteinquellen wie Insekten, die essenzielle Aminosäuren enthalten und den Stoffwechsel der Hühner optimal unterstützen.

Fütterungsempfehlungen

Küken: Hochwertiges Starterfutter mit hohem Proteingehalt, ergänzt durch kleine Insekten oder insektenbasiertes Futter. Die enthaltenen natürlichen Proteine und Fettsäuren fördern die Entwicklung eines starken Immunsystems und unterstützen ein gesundes Wachstum.

Jungtiere: Proteinreiches Aufzuchtfutter, ergänzt durch frisches Grünfutter und Kräuter. Insektenmehl, insbesondere aus der Larve der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), bietet eine besonders nachhaltige und nährstoffreiche Ergänzung, die die Verdauung unterstützt und die Widerstandskraft der Hühner stärkt.

Legehennen: Ein calciumreiches Futter ist essenziell für die Eierschalenbildung. Ergänzend dazu liefert Mehl der Soldatenfliegenlarve wertvolle Aminosäuren, die den Stoffwechsel anregen und die Legeleistung sowie die allgemeine Gesundheit der Tiere positiv beeinflussen.

Charakter

  • Andalusier Hühner sind lebhaft, aktiv und neugierig.
  • Sie gelten als gute Futtersucher und sind eher unabhängig.
  • Sie sind nicht besonders zutraulich, können jedoch mit viel Geduld an Menschen gewöhnt werden.
  • Aufgrund ihres Temperaments sind sie für Anfänger nicht immer ideal, da sie eine gewisse Erfahrung im Umgang mit temperamentvollen Hühnerrassen erfordern.

Haltung des Andalusier Huhns

Sprunghöhe

Aufgrund ihrer leichten Statur und ausgeprägten Flugfähigkeit können sie problemlos Höhen von 2 bis 3 Metern erreichen. Besonders Jungtiere neigen dazu, auf Bäume oder höhere Strukturen zu fliegen, um sich vor Gefahren zu schützen. Deshalb ist eine gesicherte Umzäunung oder ein überdachter Auslauf empfehlenswert. 

Freilandhaltung

Andalusier Hühner eignen sich gut für die Freilandhaltung, da sie aktive Futtersucher sind. Sie benötigen viel Bewegung, um sich wohlzufühlen und sollten nicht in beengten Stallhaltungen gehalten werden.

Die empfohlene Herdengröße beträgt, wie bei den meisten Hühner, mindestens 3 - 5 Hühner.

Typische Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Das Andalusier Huhn gilt als robuste Rasse, die allgemein wenig anfällig für Krankheiten ist. Eine gute Stallhygiene sowie eine ausgewogene Ernährung tragen zusätzlich dazu bei, das Immunsystem der Hühner zu stärken und gesundheitliche Probleme zu minimieren.

Das Andalusier Huhn neigt in feuchtem Klima zu Erkältungen, weshalb ein trockener, gut belüfteter, aber zugfreier Stall essenziell für seine Gesundheit ist. Besonders im Winter sind niedrige Temperaturen problematisch, da die Tiere anfällig für Kammfrost sind.

Besonderheiten

  • Sehr gute Futtersucher, ideal für große Auslaufflächen.
  • Gute Flieger, daher nur bedingt für kleine Gärten geeignet.
  • Kaum Bruttrieb, daher sind Kunstbrut oder Glucken anderer Rassen erforderlich.
  • Besonders geeignet für naturnahe Haltung mit viel Bewegungsfreiheit.

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