Trotz ihrer entscheidenden Rolle für die Bestäubung von Pflanzen, von denen viele für die menschliche Ernährung unentbehrlich sind, stehen Bienen weltweit und auch in Österreich vor enormen Herausforderungen. Der Verlust von Lebensräumen, der Einsatz von Pestiziden und der Klimawandel bedrohen ihre Populationen.
Während in manchen Regionen der Welt bis zu 40% der Insektenarten, einschließlich der Bienen, vom Aussterben bedroht sind, zeigt sich in Österreich ein ähnlich besorgniserregendes Bild: Ein signifikanter Anteil der Wildbienenarten ist hier gefährdet.
Der Artikel wird nicht nur die Unterschiede zwischen Wild- und Honigbienen beleuchten, sondern auch aufzeigen, welche spezifischen Herausforderungen sie in Österreich und weltweit zu bewältigen haben, und was jeder Einzelne von uns tun kann, um ihren Schutz zu fördern.
Deutschland und Österreich zeichnen sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Bienenarten aus, die weit über die weltweit bekannten 8–10 Arten von Honigbienen hinausgeht, einschließlich der weit verbreiteten Westlichen Honigbiene (Apis mellifera), die in beiden Ländern präsent ist.
In Deutschland sind rund 580 Wildbienenarten heimisch, während Österreich eine noch größere Diversität mit etwa 700 Arten vorweisen kann. Diese reiche Artenvielfalt bringt eine Fülle an unterschiedlichen Lebensweisen, Nistverhalten und Ernährungspräferenzen mit sich. Zudem variiert die Lebenserwartung der Bienen erheblich zwischen den Arten und wird durch Faktoren wie Rolle im Bienenstaat, Jahreszeit und Umweltbedingungen beeinflusst.
Honigbienenarbeiterinnen leben beispielsweise im Sommer etwa sechs Wochen, während ihre Lebensspanne im Winter auf mehrere Monate ansteigen kann, da sie weniger aktiv sind. Die Königinnen können mehrere Jahre leben.
Honigbienen leben als hochsoziale Wesen in großen Völkern und nisten überwiegend in von Imkern bereitgestellten Bienenstöcken. Das Bienenvolk wird von einer Königin geführt werden und zeigt eine ausgeprägte Arbeitsteilung.
In ihrer Ernährung sind Honigbienen als effiziente Sammler von zuckerhaltigem Nektar bekannt.
Im Gegensatz zur Honigbiene haben viele Wildbienen, die alleine leben und nicht in großen Kolonien wie die Honigbienen, oft eine kürzere Lebensdauer, die von wenigen Wochen bis zu einem Jahr reichen kann, abhängig von der Art und den Lebensumständen.
Wildbienen führen meist ein solitäres Leben. Sie übernehmen den Nestbau und die Brutpflege ohne die Unterstützung anderer Artgenossen, was ihre Lebensweise grundlegend von der der Honigbienen unterscheidet.
Die Nistgewohnheiten von Wildbienen variieren stark und umfassen sowohl unterirdische Nester als auch die Nutzung von natürlichen Strukturen wie Totholz und Mauerspalten.
Ein Drittel der Wildbienenarten hat sich auf die Bestäubung spezifischer Pflanzenarten spezialisiert, was sie besonders anfällig für Veränderungen in ihrem Lebensraum macht.
Weltweit gesehen, trägt die Vielfalt der Bienenarten entscheidend zur Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen bei, was für Ökosysteme und die menschliche Landwirtschaft von unschätzbarem Wert ist.
Die Gesamtzahl der Bienenarten weltweit wird auf über 20.000 geschätzt, wobei die biologische Vielfalt in tropischen Regionen besonders hoch ist. Diese globale Diversität unterstreicht die wesentliche Rolle, die Bienen in verschiedenen Ökosystemen rund um den Globus spielen, sei es durch die Bestäubung von Nutzpflanzen oder die Unterstützung natürlicher Pflanzengemeinschaften.
Die Fortpflanzungsmechanismen von Bienen sind essenziell für die Aufrechterhaltung ihrer Populationen und die Bestäubung von Pflanzen. Honigbienen zeichnen sich durch eine hochorganisierte Fortpflanzung aus, bei der die Königin eine zentrale Rolle spielt.
Nach dem Hochzeitsflug, bei dem sie sich mit mehreren Drohnen paart, legt sie tausende von Eiern, die das Überleben des Stocks sichern. Diese Fähigkeit, zwischen befruchteten und unbefruchteten Eiern zu wählen, resultiert in einer wohlgeordneten Koloniestruktur aus Arbeiterinnen, Drohnen und potenziell neuen Königinnen.
Im Gegensatz dazu praktizieren Wildbienenarten oft ein solitäres Fortpflanzungsverhalten, bei dem einzelne Weibchen für den Nestbau und die Versorgung ihrer Nachkommen zuständig sind. Diese individuelle Strategie, bei der jedes Weibchen eigene Brutzellen mit Nahrung anlegt und diese für die Entwicklung der Larven versiegelt, zeigt die adaptive Vielfalt der Bienenarten. .
Bienen, unverzichtbar für die Bestäubung und somit für die weltweite Nahrungsmittelsicherheit, sehen sich mit einer Reihe gravierender Gefahren konfrontiert.
Zu den natürlichen Feinden zählen Varroamilben, die Krankheiten übertragen und Bienen schwächen, Wespen und Hornissen, die Bienen als Nahrungsquelle nutzen, sowie spezifische Vogelarten, die Bienen jagen. Darüber hinaus bedrohen Krankheiten wie die Amerikanische und Europäische Faulbrut sowie Nosemose die Gesundheit von Bienenkolonien.
Menschengemachte Faktoren wie der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden können tödlich für Bienen sein und deren Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen. Lebensraumverlust durch urbane Expansion und intensive Landwirtschaft reduziert essenzielle Nahrungsquellen und Nistplätze.
Vor allem der Klimawandel wirkt sich zunehmend negativ auf Bienenpopulationen weltweit aus und gefährdet ihre überlebenswichtige Rolle in Ökosystemen und der Landwirtschaft. Erhöhte Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse stören die natürlichen Lebenszyklen der Bienen und die Ökosysteme, von denen sie abhängig sind.
Diese Veränderungen beeinflussen die Blütezeiten von Pflanzen und die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen, was zu einem zeitlichen Ungleichgewicht zwischen der Aktivität der Bienen und der Blüte ihrer Futterpflanzen führen kann. Solche asynchronen Phänomene bedrohen die Nahrungsversorgung der Bienen und ihre Bestäubungsleistung, was direkte Auswirkungen auf die Biodiversität und die menschliche Nahrungsmittelproduktion hat.
Weiterhin begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung von Parasiten und Krankheitserregern, die für Bienen schädlich sind. Insbesondere die Varroamilbe profitiert von wärmeren Temperaturen, die ihre Lebenszyklen beschleunigen und ihre Populationen vergrößern können. Zudem können durch den Klimawandel verursachte Stressfaktoren das Immunsystem der Bienen schwächen, was sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht.
Der Verlust von Lebensräumen durch Klimaveränderungen, sei es durch Verschiebung von Vegetationszonen oder durch extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen, reduziert weiterhin die Lebensräume der Bienen. Dies zwingt sie, längere Distanzen für Nahrung und Nistplätze zu überbrücken, erhöht ihren Energiebedarf und setzt sie zusätzlichen Gefahren aus.
Bienen und Schwarze Soldatenfliegen erfüllen essenzielle, jedoch grundverschiedene Rollen in unseren Ökosystemen.
Während Bienen vor allem für ihre unverzichtbare Funktion in der Bestäubung von Pflanzen und somit für die globale Nahrungsmittelsicherheit bekannt sind, spielen Schwarze Soldatenfliegen und ihre Larven eine zentrale Rolle in der Zersetzung und Recycling von organischen Reststoffen und sind ein proteinreiches und natürliches Nahrungsmittel für viele Tiere.
Bienen, mit ihrem pelzigen Körperbau, sind perfekt dafür ausgerüstet, Pollen zu sammeln und tragen somit erheblich zur Erhaltung der Biodiversität und landwirtschaftlichen Produktion bei.
Im Gegensatz dazu zeichnen sich Schwarze Soldatenfliegen durch ihre Fähigkeit aus, im Larvenstadium große Mengen organischer Reststoffe zu verarbeiten. Dabei verwandeln sie diese in hochwertiges Protein und dienen sowohl in der freien Natur, als auch für Nutz- und Haustier als wertvolles und natürliches Futter.
Die Nutzung der Larven der Schwarzen Soldatenfliege als Tierfutter trägt darüber hinaus wesentlich zum Schutz und Erhalt der maritimen Ökosysteme bei.
Jährlich werden Millionen von Fischen, aus den ohnehin schon stark überfischten Weltmeeren, gefangen und ausschließlich zu Tierfutter für Fische, Hühner, Hunde und Katzen verarbeitet.
Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege sind eine ausgezeichnete, natürliche und nachhaltige Alternative um die Fische im Tierfutter zu ersetzen.
Obwohl die Bienen und die Schwarzen Soldatenfliegen auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, außer dass sie zur Gattung der Insekten gehören, tragen beide auf ihre Art ganz wesentlich zum Erhalt der Ökosystem und Biodiversität bei. Die Bienen durch die Bestäubung der Pflanzen und die Schwarze Soldatenfliege als nachhaltiges und natürliches Futter für viele Tiere. Und so leisten sowohl die Bienen, als auch die Schwarzen Soldatenfliegen und ihre Larven einen wesentlichen und wichtigen Beitrag zur Herstellung von nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln für uns Menschen.
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